Alles Gute
Plastische Chirurgie

Collage Marmortorso mit Armen

Bild: www.iStock.com / malerapaso, StudioM1

Überlebende eines schweren Unfalls leiden oft lange an den Folgen. Manche haben entstellte Gesichter oder verlieren ganze Gliedmaßen. Doch die Plastische Chirurgie kann ihnen helfen. Eine junge Ärztin begründet 1958 diese Disziplin in Deutschland und wird zum Vorbild für eine ganze Generation von Chirurginnen und Chirurgen.

Keine Schönheits-OPs, sondern Helfen und Heilen

Es ist das erste Mal, dass Ärztinnen und Ärzte einem Unfallopfer zwei vollständige Arme transplantieren: Ein Landwirt aus dem Allgäu verlor beide Gliedmaßen, weil er in einen Maishäcksler geriet. Nie zuvor wurde einem Menschen eine so große Menge an fremdem Gewebe transplantiert. Die OP ist ein Erfolg: Einige Jahre später kann der Patient wieder ohne fremde Hilfe Fahrrad fahren und einen Traktor steuern.

Eine medizinische Sensation, und sie findet 2008 genau dort statt, wo 50 Jahre zuvor diese Art der Chirurgie in Deutschland ihren Anfang nimmt: dem Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. 1958 baut die junge Ärztin Ursula Schmidt-Tintemann hier eine Station für plastisch-chirurgische Eingriffe auf – die erste dieser Art in der Bundesrepublik.

Sie hilft vor allem Brand-, Säure-, Kriegs- oder Unfallopfern. Mit ihren Kolleginnen und Kollegen stellt sie Gesichter und verletzte Körperteile wieder her. Sie verpflanzen Gewebe wie Haut, Nerven oder Knochen, um zerstörte Körperbereiche zu modellieren und Wunden zu schließen. Schmidt-Tintemanns Ziel ist vor allem eines: Menschen heilen und helfen. Aus ganz Deutschland kommen Ärzte und Ärztinnen nach München, um sich von ihr ausbilden zu lassen.

„Als Pionierin ihres Fachs hat sie der medizinischen Fakultät der TUM und dem Klinikum rechts der Isar nationales Renommee und internationale Sichtbarkeit verschafft. Sie ist sowohl fachlich als auch ethisch ein Vorbild für nachfolgende Ärzte-Generationen in der ästhetisch-plastischen Chirurgie und gilt als Rollenmodell für Ärztinnen in der Medizin.“

Portrait Prof. Wolfgang A. Herrmann

Wolfgang A. Herrmann, Präsident der Technischen Universität München

Bild: Astrid Eckert / TUM

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